Mit rund 780 Katholiken ist Breitenfeld die kleinste Pfarre des neuen Seelsorgeraumes Feldbach. Im Verhältnis zum kleinen Ort sind die Größe und die reiche Innenausstattung der Pfarrkirche so auffallend, dass sämtliche Gäste, die zum ersten Mal die Kirche sehen, erstaunt fragen: „Wie kommt Breitenfeld zu dieser großen und schönen Kirche?“
Pfarrkirche zum „Heiland der Welt“
Die Kirche wurde in einer Zeit erbaut, als es die Pfarre Breitenfeld noch gar nicht gab, als Breitenfeld zur Hauptpfarre Riegersburg gehörte.
Dem Kirchenbau vorangegangen war ein arges Wüten der Pest im Jahr 1634. Für die vielen Pesttoten wurde an der Stelle, wo heute die Kirche steht, ein Pestfriedhof errichtet. Darauf entstand erst eine Kapelle, später eine Kirche mit dem Bild „Salvator mundi“ (Heiland der Welt) von Simon Echter. Zu ihm, dem „Heiland der Welt“, entwickelte sich eine blühende Wallfahrt, sodass die Kirche bald zu klein wurde. Dies veranlasste den Riegersburger Hauptpfarrer Anton de Gabrielis zum Bau einer mächtigen Wallfahrtskirche von 1681 bis 1698. Das Bild „Salvator mundi“ wurde von der Vorgängerkirche in die neue Wallfahrtskirche übernommen.
Erst 1865 durfte sich Breitenfeld offiziell als Pfarre bezeichnen und die Wallfahrtskirche wurde zur Pfarrkirche Breitenfeld. Von der einst blühenden Wallfahrt ist bis heute nur der „Schmerzhafte Freitag“ (Freitag vor dem Palmsonntag) als Wallfahrtstag erhalten geblieben. Dieser wird in Breitenfeld seit dem 17. Jhdt. begangen. Er zählt bis heute zu den Höhepunkten im Pfarrleben von Breitenfeld.
Am Schmerzhaften Freitag gedenken wir der „Sieben Schmerzen Mariens“ und des Leidensweges Jesu Christi.
Den geräumigen barocken Innenraum der Kirche prägt eine reiche und kunstvolle Einrichtung. Besonders beeindruckt der mächtige Hochaltar mit dem „Heiland der Welt“, umgeben von den zwölf Aposteln. Gerne informiert eine ausgebildete Kirchenführerin über die Geschichte, den Bau und die interessanten und kostbaren Schätze in der Pfarrkirche Breitenfeld.
Seit 300 Jahren betreten Menschen dieses Gotteshaus, um hier zum „Heiland der Welt“ zu beten. Waren es anfangs die Schrecken der Pest, die viele Pilger hierher führten, so sind wir heute eingeladen, in den vielfältigen persönlichen und gesellschaftlichen Nöten unserer Zeit den „Heiland der Welt“ um Hilfe anzurufen.
Die barocke Schönheit dieser Kirche möge Sie berühren, die Stille dieses Hauses Sie zur Ruhe kommen lassen. Mögen Sie gestärkt von diesem Gnadenort nach Hause gehen.
Geschichte der Pfarrkirche
Außenbau
Stattlicher Bau mit zwei Giebelfassaden, im Osten zwei Nischenfiguren Christus Salvator und Maria, davor Säule mit Maria Immakulata; in vier Nischen Heiligenstatuen von 1977 (Christophorus, Notburga, Antonius Eremita Sebastian) sowie Westportal mit Relief der Apostel Petrus und Paulus, von Franz Weiss.
Hochaltar
Den ganzen Chorschluss ausfüllender Hochaltar mit seitlich vorspringender Säulenarchitektur und Opfergangsportalen (Wallfahrt); im Zentrum das noch vom Vorgängerbau übernommene, um 1648/50 entstandene Bild „Salvator mundi“, von SIMON ECHTER; in zwei Ebenen angeordnet die Statuen der zwölf Apostel und Engel; über dem Altarbild „Vera Ikon“ (Antlitz Christi).
Kanzel
Mächtige, mit der Bedeutung als Wallfahrtskirche erklärbare Kanzel, in der schwungvollen Gestalt wohl in Anlehnung an die Kanzel der Stiftskirche in Vorau entstanden; am Kanzelaufgang und Korb Symbole der Evangelisten sowie Reliefs mit Darstellungen aus dem Leben Jesu; an den Ecken Figuren der drei göttlichen Tugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung) sowie der Stärke; zuoberst die Statue Christi.
Vordere Seitenaltäre
Hintere Seitenaltäre
Sonstige Einrichtung